Erlebnisse auf Reisen: Rumänien
- hillehoek
- 15. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Apr.

„ Siebenbürgen, Land des Segens, Land der Fülle und der Kraft,
mit dem Gürtel der Karpaten um das grüne Band der Saaten,
Land voll Gold und Rebensaft“.
Das haben wir in der Schule gelernt, ohne zu wissen, daß mir viele Jahre später
wieder eine Reise „vor die Füße gelegt“ wurde, die es mir ermöglichen würde, diese Herrlichkeiten erleben zu können.
So schließen sich oft die Kreise, wie ein Buch von Karl May für mich den Anreiz gegeben hat, Wyoming besuchen zu wollen.
Werde ich mitfahren? Noch bin ich unschlüssig, noch einmal den weiten Weg nach Österreich? Die Kärntner Singwoche klingt noch nach, diese Eindrücke sollten zuerst verarbeitet werden. Aber gibt es diese Gelegenheit noch einmal? Schon mehrmals wurden mir Reisen „vor die Füße gelegt“, und es waren wunderbare Erlebnisse. „Es werden ja nur 20 Tage sein“ schrieb eine Freundin… Ich spüre, daß ich immer neugieriger werde. Eine Chorreise, mit etwa 20 Freunden, in einem Land, das eine interessante Geschichte hat. Die Reise ist vorbereitet, ich brauche mich nur anzuschließen. Ich sitze im Flugzeug nach Wien, von dort aus geht es zum Treffpunkt in die Steiermark. In Graz reicht die Zeit für einen Besuch bei Freunden, dann fahren wir nach einer herzlichen Begrüßung an unserem Treffpunkt in Bruck an der Mur südwärts. Nach einer Übernachtung in Ungarn überqueren wir am nächsten Tag die Grenze nach Rumänien. Und jetzt folgt ein Erlebnis nach dem anderen, die schöne deutsche Stadt Hermannsburg, die kleinen deutschen Dörfer, die Kirchenburgen, die Moldauklöster, die wunderbare Landschaft, unsere Konzerte in den Kirchen, Draculas Schloß, Siebenbürgen, ich kann nur wenig aufzählen. Mein berührendstes Erlebnis möchte ich nicht auslassen. Während einer Pause an einem breiten Fluß gingen eine Freundin und ich über eine alte Hängebrücke für Fußgänger zu einem Dorf an der anderen Flußseite und unterhielten uns mit einem Rumänen. Es ist nicht schwierig, wenn man etwas italienisch und latein gelernt hat. Wir mußten dann wieder zurück, da die Fahrt weitergehen sollte, wir waren ja die einzigen, die den schwankenden Überweg gewagt hatten. Ungefähr auf der Mitte der Brücke kam mir eine Frau entgegen, nahm mich in den Arm und sagte : "You are my sister“! Ich war so erstaunt, daß ich nur erwiderte:“ You are my sister, too!“ Sie ging dann weiter zum Dorf, ohne meine Freundin zu beachten. Die Mitfahrer hatten alles beobachtet, aber die Worte nicht verstanden. Dies Ereignis vergißt man nicht, es war noch lange Gesprächsstoff und wiederholte sich, wenn wir uns bei der Turnerseesingwoche wiedersahen. You are my sister, you are my brother, hieß es dann, brachte die Erinnerungen zurück….
Comments